Natur- und Waldkindergärten – Ein Weg zur Integration der Gesundheitsförderung im Setting Kindertagesstätte

Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen steht zunehmend im Blickpunkt der gesundheitspolitischen Diskussion. Zwar wird diese Bevölkerungsgruppe als die gesündeste angesehen, jedoch zeigen die Trends der letzten Jahre, dass gesundheitliche Störungen und gesundheitsschädigende Verhaltensweisen im Kindes- und Jugendalter zunehmen.

Anstelle der früher dominierenden Infektionskrankheiten, die mittels der Einführung von Hygienemaßnahmen, Reihenimpfungen, Maßnahmen der Früherkennung und den verbesserten Behandlungsmethoden in den westlichen Industrienationen zurück gedrängt werden konnten (Hurrelmann 2003), traten Belastungen und Verschmutzungen der natürlichen Lebensgrundlagen, sowie Veränderungen der Aufwachs- und Lebensbedingungen der Kinder in den Mittelpunkt der Forschung. Diese haben vor allem Auswirkungen auf die psychische und soziale Umweltwahrnehmung und können Beeinträchtigungen der körperlichen und sensorischen Entwicklung zur Folge haben (ebd.).

Jedoch birgt diese sehr junge Bevölkerungsgruppe auch viele Gesundheitspotentiale in sich, die es zu aktivieren und zu erhalten gilt. Gelingt die Förderung von Gesundheitskompetenzen in diesem Alter, ist mit weitreichenden Wirkungen zu rechnen, die die Entwicklung der Kinder, deren gesundheitliche Einstellungen und Verhaltensweisen und damit auch das spätere Gesundheitsverhalten im Erwachsenenalter stark prägen. Das Setting Kindertagesstätte gilt hierbei als ideales Feld für eine frühzeitig einsetzende Gesundheitsförderung (BZgA 2002a), da ein Großteil der Kinder in dieser sehr sensiblen Phase auf pädagogischem Wege erreicht werden kann. Es gilt hierbei, die Gesundheitskompetenzen der Kinder zu stärken und mögliche Risikofaktoren zu reduzieren…

Anika Lier