Waldkindergartenkinder im ersten Schuljahr – Eine empirische Untersuchung
Der Waldkindergarten, ein aus Dänemark übernommenes Kindergartenkonzept, fasziniert auch in Deutschland immer mehr Erzieherinnen, Eltern und Kinder. Seit der Gründung des ersten Waldkindergartens in Flensburg im Jahr 1993 ist die Zahl dieser Einrichtungen inzwischen auf über 100 angewachsen. Die vorliegenden Erfahrungsberichte enthalten fast nur positive Aussagen: Die Kinder sind ausgeglichener, Aggressivität tritt seltener auf, die tägliche Bewegung in der frischen Luft tut ihnen gut, auch ihr Bezug zur Natur hat eine andere Qualität.
Dennoch gibt es auch kritische Stimmen, insbesondere wird gefragt, ob denn die Kinder in einer solchen „naturbelassenen“ Form institutioneller Vorschulerziehung auch hinreichend auf die Anforderungen der Schule vorbereitet werden. Selbst wenn man die pädagogisch berechtigte Einstellung vertritt, der Kindergarten sei nicht in erster Linie dazu da, die Kinder auf die Schule vorzubereiten, ist die Sorge der Eltern durchaus legitim. Schließlich möchten sie nicht, dass ihre Kinder beim Start in die Schule gegenüber Kindern aus Regelkindergärten benachteiligt sind. Aus diesem Grund habe ich auf Anregung des Landesjugendamts Hessen zunächst eine kleinere Untersuchung durchgeführt, die sich auf Kinder des Waldkindergartens Bensheim bezog. Anschließend wurde diese Untersuchung auf weitere Waldkindergärten im gesamten Bundesgebiet ausgedehnt…
Prof. Gorges Schulfhigkeit