Geschichte

Der BvNW ist ein gemeinnütziger Verband der ausschließlich ehrenamtlich arbeitet. Hervorgegangen ist der BvNW im Jahr  2000 aus dem Bundesarbeitskreis der Natur- und Waldkindergärten. Die Mitglieder des Arbeitskreises waren auch gleichzeitig an der Gründung und/oder der Leitung der ersten Natur- und Waldkindergärten beteiligt. Damit sind sie die ersten professionellen Experten in Sachen Natur- und Waldkindergärten und waren die Initiatoren für die Gründung des BvNW.

Wie alles seinen Anfang nahm . . .

1996

Die Natur- und Waldkindergärten Deutschlands trafen sich  zum ersten Mal  im Hotel in Kaufungen (Kassel). Die AV1 TV-und Video-Produktion hatte bei ihren Aufnahmen für ihren Film „Spielzeug zerbricht – Erlebnisse sind unsterblich – Waldkindergärten in Deutschland“, festgestellt, dass sich die einzelnen Waldkindergärten untereinander kaum kannten. Aber der Wunsch, sich kennen zu lernen war da. So ergriff das Filmteam die Initiative und lud zum ersten Natur- und Waldkindergartentreffen ein.

„Ich erinnere mich noch gut – wir saßen in einem Konferenzraum an einem langen Tisch und jeder Kindergarten stellte sich vor. Helge Afflerbeck, Gründer des Natur- und Bewegungskindergartens in Wilhelmsdorf, war mit Frau und Baby da. Er erzählte von seiner Angst, aus Geldnöten den Kindergarten schließen zu müssen. Von einer Insel, es war Wyk auf Föhr, waren Kindergartengründer da. Meine Hochachtung, so weit weg von München! Aber vielleicht dachten die genauso von mir.

An Renate Dubbert vom Jugendamt in Wiesbaden kann ich mich noch gut erinnern. Sie löste eine Wut in mir aus – die aber dem Jugendamt in München gehörte, wie ich gerechterweise sagen muss.

Viele interessante Gespräche habe ich geführt. Ich ging in die Arbeitsgruppe: „Gründung eines Arbeitskreises“ – ja, und da bin ich heute noch. Neugründung und Organisation eines Waldkindergartens sind mein Part geworden. Ich kenne die Situation der Waldkindergärten in ganz Deutschland und es gibt noch vieles zu verbessern. Das wird die Aufgabe des Bundesverbandes sein, in dem ich gerne weiterarbeiten werde.“

Monika Hepp-Hoppenthaler

1997

Nach dem fast schon fast legendär zu nennenden Treffen in Kaufungen bei Kassel hatte sich auf Initiative von Renate Dubbert und Wolfgang Bahr vom Landesjugendamt Hessen mit Hans-Peter Ziemek erstmals das Naturschutz-Zentrum Hessen – Akademie für Natur- und Umweltschutz in Wetzlar – als geeigneter Träger der von nun an jährlich statt-findenden Veranstaltung gefunden.

„Die 2. bundesweite Tagung mit über 100 Teilnehmenden aus fast 40 Einrichtungen fand am 14. Juni 1997 statt und wurde noch fast ganz allein von den im Bundesarbeitskreis mitarbeitenden Fachleuten geprägt wie sie sich am Ende der Kaufunger Tagung zusammengefunden und bereit erklärt hatten, um der bundesweiten Bewegung durch die Organisation regelmäßiger Treffen zu weiterem Auftrieb zu verhelfen.

Eine große Kennen-Lern-Runde zu Beginn der Veranstaltung ließ noch einmal das große Gefühl einer einzigartigen Gemeinschaft aufkommen, die sich von der Nordsee bis zum Bodensee ausspannte. Doch neben diesem nach wie vor zentralen Aspekt des gegenseitigen Kennenlernens wurde in vielen großen und kleinen Arbeitskreisen auch schon intensiv an den spezielleren Themen Psychomotorik, Weiterbildungskonzepte, speziell im Bereich Naturkunde, sowie am Komplex einer bundesweiten Zusammenarbeit gearbeitet. Der AK Praxis, in dem unter an­derem Neugründungen intensive Beratung finden können, nahm als kontinuierliche Dauereinrichtung sein Debüt.

In der personellen Zusammensetzung des Bundesarbeitskreises gab es viel Bewegung: für das Landesjugendamt war es der definitive Rückzug; Förster Henning von Freiersleben (Braun­schweig), der die Idee eines Dachverbandes kräftig vorangetrieben hatte und seine Recher­chen und Ideen auch auf der Tagung vorstellte, musste aus dienstlich nicht mehr zu verantwor­tender Beanspruchung aufgeben; ebenso Sport- und Bewegungspädagoge Helge Afflerbeck (Wilhelms­dorf), Spezialist für Psychomotorik..

Die rasante Entwicklung der Waldkindergärten in Baden­Württemberg ließen eine Betreuung von Bayern aus unter Monika Hepp-Hoppenthaler (München) nicht mehr möglich erscheinen. Es wurde ein eigenes Landesressort geschaffen und der Biologe Thomas Klingseis (Tübingen), Spezialist für alle naturkundlichen Fragen, damit beauftragt.

Mit der Erzieherin Marlies Sander (WaKiGa Tarp) hatte sich auch eine Person gefunden, die die weit verstreuten Arbeitskreismitarbeiter zusammenhielt und den intensiven Kontakt zum Naturschutzzentrum weiter ausbaute.“

Thomas Klingseis

1998

„Frau Flath und Herr Friedrich übernehmen die Regionalvertretung von Hessen. Sie arbeiten in der Naturkindergartengruppe des Gemeindekindergartens in Seeheim-Jugenheim. Die dritte Fachtagung des Bundesarbeitskreises der Natur- und Waldkindergärten beschäftigte sich mit dem Selbstverständnis des Waldpädagogen. Damit wurde eine rege Diskussion in vielen regionalen Bereichen um den besonderen Arbeitsplatz „Wald“ bzw. „Natur“ angeregt.

Der Austausch der Walderzieher in ihrer täglichen Arbeit war auch hier von großer Wichtigkeit. Cornelia Leinert, die das erste Buch zum Thema „Waldkindergarten“ schrieb, unterstützte uns beim regen Austausch und mit einer naturkundlichen Exkursion. Während der Fachtagung stellten die Beteiligten fest, dass ihnen die Treffen sehr wichtig sind und dass sie sich auf regionaler Ebene ebenfalls regelmäßig treffen wollen. Weiter wurde deutlich, unter welchen verschiedenen Voraussetzungen in den einzelnen Einrichtungen gearbeitet wird.“

Maria-Luise Sander

 1999

„Die Naturschutz-Zentrum Hessen – Akademie für Natur- und Umweltschutz e.V. mit Sitz in Wetzlar ist die zentrale Umweltbildungsstätte des Landes Hessen. Einer der Aufgabenschwerpunkte der NZH-Akademie ist die Entwicklung und Förderung von innovativen Konzepten zur Naturerziehung im Vorschulalter.

Die NZH-Akademie unterstützt daher schon seit Jahren das Projekt der Natur- und Waldkindergärten und wird dies auch in Zukunft tun. Damit ist auch die Hoffnung verbunden, dass sich die Idee der Umweltbildung im Vorschulalter auch in Regelkindergärten und Kindertagesstätten möglichst breit durchsetzen wird.

Zusammen mit dem Bundesverband der Natur- und Waldkindergärten wird die NZH-Akademie bundesweite Tagungen organisieren, Adressen und Informationen sammeln und weitergeben und ein Handbuch zum Thema veröffentlichen.“

Hans Peter Ziemek NZH

2000

Der Bundsarbeitskreis Natur- und Waldkindergärten ist ins neue Jahrtausend gegangen. Was wird es uns bringen?

Auf regionaler Ebene gibt es inzwischen in folgenden Bundesländern Landesverbände:

Wir stehen nun an einem Wendepunkt und am Ende dieser Tagung werden wir wissen, wohin wir gehen und wer uns begleitet.
Dann geschah es!

Anschreiben

An alle Interessierte!
Bei unserem letzten Treffen am 13. Mai 2000 hat sich während der Fachtagung des Bundesarbeitskreises Natur- und Waldkindergärten ein weiterer Arbeitskreis zur Gründung eines Bundesverbandes der Natur- und Waldkindergärten Deutschlands gebildet. Der Beschluss dieses Arbeitskreises war die Festlegung eines Gründungstermins und einer Einladung dazu:

Hiermit laden wir Sie  zur Gründung des Bundesverbandes der Natur- und Waldkindergärten in Deutschland am 2. Oktober 2000 um 11 Uhr, im Naturschutzzentrum Hessen in Wetzlar ein.

Maria-Luise Sander

2010

Am 2./3. Oktober 2010 feierte der Bundesverband sein 10-jähiges Jubiläum im Naturschutzzentrum Hessen in Wetzlar. Hier war es auch, dass sich Maria-Luise Sander aus dem Vorstand des Bundesverbandes aus beruflichen Gründen zurückgezogen hat. Die neue Vorstandsvorsitzende Ute Schulte Ostermann dankte Maria-Luise Sander für ihre langjährige, engagierte Arbeit für die Waldkindergärten in Deutschland.

Dies ist jetzt 10 Jahre her, der Bundesverband besteht inzwischen seit 20 Jahren. Die Entwicklung in den Jahren 2011 – 2020 finden Sie in den Berichten zu den Fachtagungen und Kongressen.

2017

Zum Tag der Deutschen Einheit am 4. Oktober 2017 erhielt die Vorsitzende des BvNW
Ute Schulte-Ostermann vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Die Sozialpädagogin engagiert sich seit vielen Jahren bei ökologischen Projekten für Kinder und Jugendliche. Seit seiner Gründung im Jahr 2000 unterstützt Ute Schulte-Ostermann tatkräftig den Bundesverband der Natur- und Waldkindergärten in Deutschland. Seit 2010 vertritt sie den Verband zudem in ihrer Funktion als ehrenamtliche Vorsitzende. Um Kindern die Vielfalt der Natur mit neuen Ansätzen vertraut zu machen, hat sie ein Konzept für die Weiterbildung von pädagogischen Fachkräften entwickelt, bei dem künstlerische Methoden und Elemente der Theaterpädagogik angewandt werden. Die „NaturSpielpädagogik“ wurde als offizielles UN-Dekadeprojekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ von der deutschen UNESCO-Kommission im Jahr 2011 ausgezeichnet. Auf Fachtagungen, Fortbildungsveranstaltungen und mit Publikationen setzt sich Ute Schulte-Ostermann im In- und Ausland mit großem Elan dafür ein, den Umweltschutz bereits in die frühkindliche Bildung einfließen zu lassen.“ Bundespräsidialamt